Große Freude über den Hochwasserschutz in Hiltensweiler

Viele Interessierte bei der Vorstellung des Hochwasserdamms

Viele Interessierte finden sich bei der Vorstellung des Hochwasserschutzdamms ein

Eine Frau erläutert den Hochwasserschutz

Der neue Hochwasserschutz in Hiltensweiler

Maximilian Bernhard zeigt ein Fotobuch, das den Dammbau dokumentiert.

Maximilian Bernhard zeigt ein Fotobuch, das den Dammbau dokumentiert.

Kleiner See mit Vögeln

Idyllische Auenlandschaft am neuen Hochwasserschutzdamm.

Nach einem guten Jahr Bauzeit ist der Hochwasserschutzdamm für Hiltensweiler fertig gestellt. Im gleichen Zug wurde eine große Auenfläche geschaffen, die bereits jetzt als Lebensraum von vielen Vögeln angenommen wird. Vor Kurzem wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Seit dem Sommer 2022 wurde in der Nähe von Hiltensweiler ein Damm senkrecht zur Argen errichtet. Gleichzeitig wurde der bestehende Argendamm oberhalb soweit abgesenkt, dass im Falle eines Hochwassers ein Teil des Wassers aus der Oberen Argen zuerst in diesen Auebereich strömt und danach wieder in die Argen gelangt.

Die Maßnahme war notwendig geworden, da der bestehende Damm entlang der Argen durch den Biber stark geschädigt war. Der Ortsteil und das Unternehmen Holzindustrie Bernhard hatten deswegen schon mehrfach bei steigenden Argenpegeln dramatische Stunden zu überstehen gehabt.

Davon war bei der Vorstellung am Dammfuß an der Argen mehrfach die Rede, aber auch von der Freude über die Fertigstellung des Bauwerks. Dietmar Enkel, Leiter der Abteilung 5 Umwelt beim Regierungspräsidium Tübingen (RP) lobte vor Ort die gute Zusammenarbeit aller im Projekt Engagierter. Auch dafür, dass die Flächen zur Verfügung standen. Gekostet hat der Hochwasserschutzdamm eine Million Euro. Dies sei gut angelegtes Geld, resümierte Enkel. Dem schloss sich Oberbürgermeister Michael Lang an. 2005 habe sich gezeigt, dass im Gebiet der Kernstadt die Hausaufgaben im Hochwasserschutz durch die Landesregierung und die Stadt gemacht worden waren. Doch gleichzeitig wurde offensichtlich, dass in Hiltensweiler noch eine Aufgabe zu erledigen war, sagte er. Sein Dank ging zunächst an das RP und den Landkreis Ravensburg, dass sie sich offen für das Projekt gezeigt hatten. 30 Prozent der Kosten trägt die Stadt Wangen, erhielt dafür aber auch so genannte Ökopunkte, die sie bei einer anderen Baumaßnahme wieder einsetzen kann.

Die für das Projekt verantwortliche Mitarbeiterin beim RP, Gabriele Trüb, erläuterte die komplizierte Planung. Damit der Biber sich nicht wieder in den Damm eingraben kann, wurden Bibergitter eingebaut, sagte sie. Gleichzeitig wies sie daraufhin, dass das fertig gestellte Projekt nicht nur der Verbesserung des Hochwasserschutzes dient, sondern auch Flora und Fauna. Verursacht durch den Stau des Wasserkraftwerkes in Hiltensweiler entsteht eine dauerhafte Wasserfläche mit daran anschließenden feuchten Flächen, welche Lebensraum für unterschiedlichste Tiere und Pflanzen bietet. Insgesamt sollen sich in der, aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommenen Fläche, verschiedene Lebensräume von Flachlandmähwiesen über unterschiedliche Auewälder bis Feuchtgebiete entwickeln. Der alte, nun funktionslose Damm bleibt für den Biber als Lebensraum erhalten.

Maximilian Bernhard war sichtlich glücklich über den gelungenen Bau. Er erinnerte an das Hochwasser vom Juli 2017. Mit 1,50 bis 1,60 Meter lag es weit unter dem zweijährigen Hochwasser. Doch als er damals den Bereich ablief, stellte er fest, dass das damalige Maisfeld an der Argen komplett unter Wasser stand. Das Feld habe ausgesehen wie eine sprudelnde Ölquelle. Überall habe das Wasser herausgedrückt und damit auch seine Firma bedroht. Aber jetzt würden sie alle in Hiltensweiler leichter leben, sagte er.