Das Stadtmuseum mit seinen zahlreichen Museumsabteilungen eröffnet Interessierten einen Einblick in die 1200-jährige geschichtliche und kulturelle Entwicklung der Stadt Wangen. Einzigartig dürfte die Vielfalt der Museumslandschaft sein, die einen vielfältigen Einblick ins Leben der Menschen vom Mittelalter bis in die Neuzeit gibt.
Das einmalige Ensemble gruppiert sich um den malerischen Platz zwischen Eselmühle und Pulverturm. Das Museum ländliches Kulturgut in Leupolz gibt einen Einblick des oft mühseligen, aber auch freudvollen Lebens auf dem Dorf. An Museumstagen setzen die Mitglieder des Vereins alte Maschinen und Werkzeuge in Gang.
Der Altstadt- und Museumsverein und die Stadt Wangen bieten zahlreiche Führungen, Mitmachangebote und Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene in und um die Museumslandschaft herum an. Von Erlebnisführungen im Kostüm über Vorführungen der mechanischen Musikinstrumente und der Druckmaschinen im Druckereimuseum - hier ist die ganze Museumssaison über viel geboten.
Wie die Wangener gelebt, gearbeitet und sich beim Baden erholt haben, zeigt die vielseitige Museumslandschaft in Wangen im Allgäu zwischen Eselmühle und Badstube. Aber auch andere Themen aus der Vergangenheit werden dort anschaulich präsentiert. Wie die Milchwirtschaft die Region geprägt hat, zeigt das Käsereimuseum. Mechanische Musikinstrumente sind in einer besonderen Sammlung unter dem Dach der Eselmühle zu sehen. Erstausgaben, Gedenkstücke, Fotos und Gemälde, die an zwei bedeutende schlesische Autoren erinnern, haben im Deutschen Eichendorff-Museum und im Gustav-Freytag-Museum eine Heimat gefunden. Das kleine, aber feine OsterEierMuseum bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt der Ostereierkunst und das österliche Brauchtum. Alle Museen sind über den Eingang im Stadtmuseum zu erreichen.
Briefe, originale Handschriften, zeitgenössische Kunst, Fotografien aus Eichendorffs Heimat dokumentieren Leben und Werk des Erfinders des „Taugenichts“, Joseph Freiherr von Eichendorff (1788- 1857). Als Schriftsteller, Publizist, Erzähler und Kulturhistoriker zählt Gustav Freytag (1816-1895) zu den großen Gestalten des deutschen Geisteslebens. Zu sehen und zu lesen sind Briefe, Schriften, Erstausgaben und Bilder.
360 Grad Ansicht Joseph Eichendorff Museum
360 Grad Ansicht Gustav Freytag Museum
Wangen verdankt beide Museen den Sammlern Willibald Köhler und Karl Fleischer, die nach ihrer Vertreibung aus Schlesien die Erinnerungsstücke an die Schriftsteller ihrer Heimat sammelten und zunächst selber Museen eröffneten. Seit 1986 sind die Sammlungen unter dem städtischen Dach des ehemaligen Färberhauses beim Pulverturm zu sehen. Das Deutsche Eichendorff-Museum und das Gustav-Freytag-Museum erreichen Besucher über das Heimatmuseum in der Eselmühle.
Die Wangener Badstube in der Langen Gasse 9 ist eine bauhistorische Kostbarkeit. Eine massive, kreuzgewölbte Halle mit Kupferkessel, Waschzubern und Lichtnischen versetzt die Besucher in die Welt eines mittelalterlichen Bades. Durch Ausgrabungen in jüngster Zeit wurde die nahezu noch komplett vorhandene Badanlage von 1589 freigelegt. Zur Überraschung fand man beim Graben eine noch um 180 Jahre ältere Einrichtung. Es ist anzunehmen, dass an dieser Stelle schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts öffentlicher Badebetrieb herrschte. Die Badstube wurde 1991 bis 1993 gründlich saniert.
360 Grad Ansicht Historische Badstube Raum 1
360 Grad Ansicht Historsiche Badstube Raum 2
Die Geschichte der Allgäuer Milchwirtschaft, der Emmentaler Dorfkäserei und der Alpkäserei zeigt das Käsereimuseum. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der früheren Wangener Käsefabrik ADLER, deren Schmelzkäseecken weit über die Stadt hinaus verkauft wurden. Das Käsereimuseum ist über den Wehrgang in der Stadtmauer zu erreichen.
Wangen im Allgäu liegt an der Allgäuer Käsestraße. Diese zieht sich wie ein roter Faden durch die gesunde Naturlandschaft der Region Westallgäu. Sie verbindet handwerklich arbeitende Sennereien, bäuerliche Direktvermarkter, aber auch attraktive Westallgäuer Ferienorte sowie traditionelle Landgasthöfe. Auf ausgeschilderten Wegen lassen sich die kulinarischen und touristischen Attraktionen an der Route mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden.
360 Grad Ansicht Käsereimuseum
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.allgäuer-käsestrasse.de.
Das kleine, sehr feine Museum oberhalb des Pulverturmcafés, zeigt auf rund 37 Quadratmetern eine große Auswahl aus der faszinierenden Sammlung der Stadt Wangen im Allgäu. Die Sammlung wurde in der inzwischen über 40-jährigen Geschichte des Wangener Ostereier-Künstlermarkts zusammengetragen. Der Raum gleicht einem Wohnzimmer mit Tischgarnitur und Sofa und ist bestimmt durch österliches Rot und frühlingshaftes Grün. Anders als sonst oft in Museen darf man sich dort auch gemütlich niederlassen und die Atmosphäre des Raumes genießen. Grüne Schränke umrahmen anthrazitfarbene Vitrinen, in denen es vor allem kunstvolle Ostereier, aber auch Hasen aus Keramik, Karten und anderes zu entdecken gibt. Ein „sprechender Brunnen“ erzählt von Bräuchen rund um Ostern. Gedacht ist auch und gerade an Kinder. Für sie gibt es Klappen in den frühlingsgrünen Schränken, unter denen sich Antworten auf Fragen des „Quiz für schlaue Hasen“ verstecken.
Die Sammlung mechanischer Musikinstrumente zeigt die Vorgänger von Jukebox und MP3-Player. Drehorgeln, eine Flötenuhr, ein mechanischer Flügel, Orchestrien, ein mechanischer Plattenwechsler (USA um 1900), polyphone Spieldosen und eine mechanische Zither sind zu sehen und bei Führungen auch zu hören.
360 Grad Ansicht Museum für mechanische Musikinstrumente
Die Museumsdruckerei in der Langen Gasse 3a zeigt eine originalgetreu eingerichtete Buchdruckerei. Wertvollste Stücke sind der Nachbau einer hölzernen Gutenberg-Druckmaschine aus dem Jahr 1825, die erste eiserne Boston-Kleindruck-Tiegelpresse von 1860 und der Phönix-Buchdruck-Tiegel nach Gally-System aus dem Jahr 1900. Alle diese Maschinen sind Dauerleihgaben der Druckerei J. Walchner KG.
Das Stadtmuseum gibt Einblick in die Geschichte von Wangen und zeugt von ihrer großen Bedeutung als ehemaliger Freier Reichsstadt. Untergebracht ist das Museum in der ehemaligen Stadt- oder Eselmühle am Eselberg. Im Sommer dreht sich an dem charakteristischen Gebäude das Wasserrad. Originale Einrichtungen der traditionsreichen Mahlmühle sind im Erdgeschoss des Hauses zu sehen. Das Museum zeigt die Bedeutung des Zunftwesens, es präsentiert alte Waffen, den Silberschatz von St. Wolfgang und Stücke heimischer Volksfrömmigkeit. Es illustriert aber auch das Leben der Bürger, der Flachsbauern und die Leinwandherstellung, die in der Region lange Zeit große Bedeutung hatte. Über das Stadtmuseum gelangen die Besucher auch in alle anderen zur Museumslandschaft gehörenden Gebäude.
Ein Museumsdepot ist der nicht öffentlich zugängliche Teil eines Museums. In Depoträumen wird oft ein Großteil einer Sammlung aufbewahrt, meistens wegen der begrenzten Ausstellungsfläche des Museen. Aber auch der Schutz sehr wertvoller Objekte vor Licht und Klimaschwankungen oder die Restaurierung eines Museumsstück können Gründe für eine Unterbringung im Depot sein..
In den Wangener Museen sind nur etwas ein Drittel der gesammelten Schätze ausgestellt, zwei Drittel lagern im Museumsdepo auf 800 qm in Rollregalen und Schränken. Die im Verborgenen gelagerte Sammlung wird im Museums-Schaudepot in Primisweiler (Rhein 36) der Öffentlichkeit präsentiert. In geführten Touren durch das Schaudepot kann hautnah Museumsarbeit erlebt und ein Blick hinter die Kulissen geworfen werden. Geschichten hinter den Dingen werden lebendig. Höchst Spannendes und Überraschendes tritt zu Tage.
Einen interessanten und abwechslungsreichen Einblick in das ländliche Leben von früher zeigt das Museum für ländliches Kulturgut im Dorfstadel im Wangener Ortsteil Leupolz. Auf vier Stockwerken und 1000 Quadratmetern sind viele Geräte und Erinnerungsstücke aus Handwerk und Haushalt zu sehen. Ein Schulzimmer zeigt, wie zu Omas Zeiten gelernt wurde. Eine Ecke widmet sich der Frömmigkeit. Ehrenamtliche haben das Museum aufgebaut sowie die Pflege und Betreuung übernommen.
Gleich neben dem Museum befindet sich der Kirchberg, der zu einem Rundgang einlädt. An Blumen- und Staudenbeeten vorbei gelangt man zum Leupolzer Weinberg, zum „Himmelszipfel“, Garten der Sinne mit Kräutern, und zur Kirche auf dem Berg, von wo man den Blick übers Dorf genießen kann.
Öffnungszeiten
Von April - Oktober:
Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat von 14 - 16 Uhr
Museumsfest mit großem Programm und Bewirtung am 4. Sonntag im September.
Weitere Termine für Besuchergruppen sind nach vorheriger Anmeldung möglich bei der Ortsverwaltung Leupolz, Walter Achberger, Tel. 07506 / 497, Josef Frei Tel. 07506 / 387 oder Paul Weber, Tel. 07506 / 464.
Das Heimatmuseum in Haslach ist in der ehemaligen Kath. Volksschule untergebracht.
In den zwei Unterrichtsräumen, in der damals genannten Unterklasse (1 bis 4) und der Oberklasse (5 bis 8) werden typische Utensilien und Gerätschaften vom Umfeld gezeigt. Auch sind einzigartige Urkunden aus vergangenen Zeiten ausgestellt. Sie reichen z. B. zurück bis ins Jahr 1120 und sogar bis ins Jahr 882. Ein besonderer Schmuck ist die Bildergalerie von Schloss Schomburg, das im 14.-Jahrhundert gebaut wurde und bis zum Untergang der Tettnanger Montfortlinie als Sommer-Residenz diente.
Die Brückensprengung in Schomburg 1945, um die französischen Truppen von Wangen fernzuhalten, aber auch berühmte Bürger der Ortschaft wie Prof. Dr. Dr. Alois Knöpfler oder die Familie Hofer finden ebenfalls ihren Platz in der kleinen, aber feinen Ausstellung.
Ein Besuch lohnt sich. Der Eintritt ist frei.
Heimatmuseum Haslach
Engelitzer Straße 7
88239 Wangen im Allgäu
Öffnungszeiten: nach Absprache
Kontakt:
Gisela und Wolfgang Ahr
Hopfenweg 5
88239 Wangen im Allgäu
Tel.: (07528) 12 77
E-Mail: wg.ahr@t-online.de