DER Treffpunkt der Kreativen in der ERBA ist jetzt im Comptoirgebäude eröffnet. Am Sonntag hat die Initiatorin Tina Jezeran gemeinsam mit Oberbürgermeister Michael Lang das symbolische rote Band durchschnitten.
Als sie vor einem Jahr mit ihrem Mann nach Wangen und in die ERBA zog, spürte Tina Jezeran, dass dieser Ort etwas Besonderes ist, an dem sie bleiben wollte. Beim Weihnachtsmarkt 2024 in der ERBA hat sie gemeinsam mit anderen im Comptoirgebäude ihre in Wangen unter dem Label „Klaamotte“ genähten Hemden und Blusen gezeigt. Der Raum habe sie fasziniert, sagte sie. Und so entwickelte sie die Vision, an diesem Ort Kunst zu zeigen, die Menschen berühren kann. Oberbürgermeister Michael Lang habe sich für dieses Projekt gewinnen lassen und es mit dem Gedanken verbunden, dass dieses Gebäude auch eine Art Info-Point für die Innenstadt sein könnte. Ihm dankte sie ganz besonders für die Unterstützung und überreichte ihm augenzwinkernd eine Tasse mit der Aufschrift: „Lang lebe die Kunst“ – dem Motto, unter dem das Engagement der gesamten kreativen Gruppe steht. Sie kam mit dem „Kunstlabor“ dazu.
Für diesen Kreis sprach Sonnhild Greve-Bullinger, die vielen Freunden der Malerei als VHS-Dozentin bekannt ist. Beteiligt sind am Kunstlabor neben Greve-Bullinger Wilhelm Magvas, Helga Baldauf, Didi Welte, Sybille Schneider-Campillo, Karin Nowak, Steffi Schneider und Achim Sommerfeld. Die Gruppe sei in der Kunst fest verankert, stehe aber voll im Leben, sagte sie. Angesichts von Kriegen und Katastrophen könnten die Menschen Trost in der Kunst finden. Die Malerei sei ein gutes Ventil, um sich wiederzufinden. „Beim Malen ist man ganz bei sich“, sagte sie. Die Beschäftigung mit der Kunst führe zu Fragen. Wenn das Fragen nicht aufhöre, höre auch das Leben nicht auf, sagte sie.
Seit August dieses Jahres arbeiten die Künstlerinnen und Künstler an der Vision, in der „neuen jungen Wangener Stadt“ einen Platz für sich einzurichten. Zu der Vision gehören nicht nur Ausstellungen – es soll auch Lesungen, Konzerte und Kurse geben.
Oberbürgermeister Michael Lang verbindet nach seinen Worten viele Erinnerungen mit diesem Gebäude, das einst in der ERBA das zentrale Büro-Gebäude war, in dem die Beschäftigten ihre Löhne abholten und die Lieferanten sich ihre Waren bezahlen ließen. Mit dem Platz und dem Schornstein war es das erste Gebäude, das in dieser ehemaligen Industriebrache 2016 saniert wurde. Während der Landesgartenschau präsentierte sich die Stadt Wangen in diesen Räumen. „Man konnte sehen, dass das Gebäude eine Drehscheibe ist“, sagte er.
Vieles tut sich auch weiter in der ERBA, wie OB Lang sagte. Er dankte ChrisTine Urspruch, die ein Atelier für Ausstellungen und Kurse in den Räumlichkeiten von Steffi Schneider im früheren Magazin eröffnet hat. Und er kündigte an, dass die Patisserie de Pierre neben dem Café in der Stadt bald in der Carderie ein Bistro eröffnen wird. Man könne an der Entwicklung sehen, dass die ERBA ein besonderer Ort sei, sagte er.