Friedhof St. Wolfgang soll 2022 weiter entwickelt werden

Überblick über den Friedhof

Gepflegte Gräber prägen den Wangener Friedhof St. Wolfgang.

Die Stadt Wangen wird im kommenden Jahr ihr Gräberangebot erweitern. Geplant ist die Schaffung einer Gemeinschaftsanlage für Särge und Urnen. Außerdem soll ein Grabfeld entstehen, auf dem eine Bepflanzung keine Pflicht ist. Dem hat der Gemeinderat kürzlich bei einem Ortstermin zugestimmt. Nun geht es in die konkrete Ausgestaltung der neuen Angebote. 

Grund für die geplante Weiterentwicklung des Friedhofs St. Wolfgang ist die Tatsache, dass immer mehr Wahl- und Familiengräber nach Ende der 20-jährigen Ruhezeit aufgelöst werden. Außerdem finden heute in 70 Prozent aller Fälle Urnen- und nur noch zu 30 Prozent Sargbestattungen statt. Dies führt dazu, dass immer mehr Lücken zwischen den Grabfeldern entstehen. 

Sehr oft nennen Angehörige die notwendige Grabpflege als Grund, weswegen sie ein Grab aufgeben wollen. Gerade ältere Menschen sehen sich oft entweder aus Alters-, Gesundheits- oder finanziellen Gründen nicht mehr in der Lage, für einen Grabschmuck zu sorgen. Kinder leben oft weit entfernt und können sich nicht darum kümmern. Die Stadt Wangen hofft mit den neuen Angeboten den Friedhofscharakter mit klassischen Grabsteinen und einer Bepflanzung wieder zu stärken.

Die Gemeinschaftsgrabanlage soll in der Nähe des Gehrenberg-Eingangs im Feld 28 entstehen. Es ist gut zugänglich – auch für Menschen, deren Bewegung eingeschränkt ist. Vorgesehen sind dort zehn Stelen für mindestens zehn Särge und/oder Urnen. Die Gräber sollen vorerst von der Stadt bepflanzt werden. Im neuen Jahr werden die vorliegenden Vorschläge umgesetzt.

Insgesamt soll die Bepflanzungspflicht auf dem Friedhof verkürzt werden. Die Ruhezeit bleibt zwar weiterhin bei 20 Jahren, jedoch soll es nach 15 Jahren erlaubt sein, die Bepflanzung abzuräumen. Die Stadt würde dann das Grab einsäen und pflegen bis zum Ende der Liegezeit. Allerdings würde dann auch nach 15 Jahren die Möglichkeit wegfallen, Blumen oder Kerzen niederzulegen. 

In die gleiche Richtung geht das Angebot, die Pflanzfläche an Gräbern zu verkleinern. Nur noch 50 Zentimeter tief und so breit wie der Stein kann eine Bepflanzung künftig sein. Im Feld 20, unweit des alten Eingangs, sollen Wahlgräber angeboten werden, bei denen ein Stein gesetzt wird und Grabschmuck bis zu sechs Monate nach der Beisetzung abgelegt werden darf.  Auch dort soll Rasen die Gräber bedecken, der dann vonseiten des Friedhofspersonals gepflegt wird.