Kindergarten Haid hat eine neue Außengruppe 

Kinder schauen auf Erzieherin. Sie zeigt ein Bild.

Spielerisch lernen die Kinder mit ausländischem Hintergrund und Fluchterfahrung in der Kita-Einstiegsgruppe Deutsch, aber auch sich in einen Kindergarten einzufügen.

Kinder umringen zwei Erzieherinnen

Kinder lernen mit Karten deutsche Begriffe kennen.

Seit Oktober werden Kinder von ukrainischen Geflüchteten gemeinsam mit Kindern anderer Geflüchteter und Menschen aus dem Ausland, die ohne deutsche Sprachkenntnisse sind, in einer Kindergarten-Einstiegsgruppe im Kindergarten Haid betreut. Geführt wird sie als Außengruppe in der Peter-Dörfler-Straße. 

 


Derzeit sind es 14 Kinder aus vier verschiedenen Länder, die angemeldet sind: Ukraine, Syrien, Afghanistan und Serbien. Doch die Gruppe mit 20 Plätzen ist bereits ausgebucht. Die Räume in einem ansonsten gewerblich genutzten Gebäude dienten einst als Wohnung. Seit dem Umbau des Kindergartens Haid sind sie für die Zwecke des Kindergartens hergerichtet. 
Erster Halt bei der kleinen Führung durch die Räume ist die Küche. „Hier haben wir einen Kreativbereich eingerichtet, weil dort der Wasserhahn nicht weit ist“, sagt Kindergartenleiterin Kordula Schreiner. In einem der vier Zimmer wird mit Lego-Steinen gebaut. Der Raum nebenan lädt zum Puppenspiel und zum Ausruhen ein. Im dritten Zimmer sind zwei der Mädchen damit beschäftigt aus Knetmasse „Plätzchen“ zu formen und eine der Erzieherinnen spielt mit einem weiteren Kind „Mensch ärgre dich nicht“. Dabei geht es vor allem darum, das Zählen zu lernen und auf dem Spielbrett richtig anzuwenden. Im größten Raum trifft sich die Gruppe für den Morgenkreis. Doch bevor sich alle auf ihre Kissen setzen, darf erst einmal im Kreis ein bisschen zur Musik gerannt und gehüpft werden. Die Gaudi ist groß und danach sind alle Kinder wieder aufnahmefähig für eine neue Lerneinheit. 
Dabei stehen Begriffe im Mittelpunkt. Auf Karten sehen sie Schuhe, Socken, einen Ball, einen Schneemann, Schneeflocken, einen Schneepflug und vieles andere. Sobald ein Objekt erkannt ist, werden die Silben geklatscht, also bei Socken und Schuhen zweimal, bei den anderen einmal. Wer die Begriffe richtig weiß, darf sich auf die Schulter klopfen und sich dafür loben mit: „Das hab‘ ich gut gemacht!“. 
Im Anschluss geht es mit dem „Eisenbahn-Lied“ zur Garderobe und dann gemeinsam hinüber zum Kindergarten Haid. Wie Kordula Schreiner, Leiterin des Kindergartens auf der Haid erläutert, sollen die Kinder in diesem geschützten Raum daran gewöhnt werden, wie das Leben in einem Kindergarten abläuft. Zudem besteht hier die Chance, gezielt beim Lernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Gegen 11.30 Uhr trifft die Gruppe dann im Garten des Haid-Kindergartens die anderen Kinder. Sie spielen gemeinsam mit ihnen und lernen auch nach und nach, sich sprachlich zu behaupten, wie Kordula Schreiner erläutert. „Ich bin zuversichtlich, dass sie das lernen.“ - Eine wichtige Voraussetzung für einen gelingenden Übergang in die Grundschule.